Schon seit einiger Zeit setzt sich Daniela Georgieva intensiv mit dem Judson Dance Theater auseinander, einem in den 1960er Jahren in New York gegründeten Zusammenschluss von Tänzer_innen, Choreograf_innen, bildenden Künstler_innen, Komponist_innen und Filmemacher_innen, der neu definierte, was alles als Tanz gelten kann. Die Performances des Judson Dance Theater umfassten alltägliche Bewegungen und Gesten, griffen die Strukturen von Spielen, einfachen Aufgaben und sozialen Interaktionen auf. Spontanität und unkonventionelle Kompositionsmethoden wurden betont. Mit seinem gattungsübergreifenden Ansatz, der sich als körperliche Annäherung und physische Erfahrung von Kunst, Tanz und Minimal Music versteht, prägte das Judson Dance Theater jenen „fluiden” Ansatz, der für unser gegenwärtiges Verständnis von Performancekunst wesentlich ist. Daniela Georgieva interessiert die aus dem Alltag abgeleitete, auf Improvisation basierte Bewegung als Streben nach Freiheit und Vielfalt in einem Tanz, der „gängige” Bewegungsmustern bewusst macht. Sie entwickelt die minimale Erzählsprache, die mit dem Judson Dance assoziiert wird, in ihrer eigenen tänzerisch-choreografischen Arbeit weitere und setzt den Fokus verstärkt auf die Relationalität von Körper und Raum. Dem Herantasten des Körpers an seine Umgebung korrespondieren andere Elemente wie Objekte, Licht, Klang und Stimme. Auch Collage, Fragmentierung, locker strukturierte Partituren, Zufall und Spontaneität charakterisieren quixotic essence of an breath of movement / 1×3. “1″ steht dabei für den Körper, “x” ist der Raum, und “3″ sind Objekt, Musik und Sprache. “x” meint aber auch den Ort des Zusammentreffens aller Elemente.
Concept, Choreography Daniela Georgieva Choreography, Performance Hugo Le Brigand, Alexandra Knieps, David Kummer, Clara Marie Müller, Sophia Seiss Sound Klinkhammer Costume Judith Schroiff Kurator Vanessa Joan Müller Artistic direction Maurice Funken
© Nathan Ishar